Rückblick – Einblick – Ausblick Ein VorwortZum 25. Familienrichtertag soll es ein paar Besonderheiten geben! Einige Überraschungen warten auf Euch:), eine davon ist diese Zeitung.
Der heurige Titel klingt selbstkritisch „Baustelle Familiengericht – Ist unser System noch zeitgemäß?“ Ganz ehrlich? Die Idee mit der Baustelle kam uns aufgrund der Karikatur von Robert Fucik, der in dieser Zeitung an verschiedenen Stellen gewürdigt wird… Nabelschau war schon oft Thema am Familienrichtertag, vielleicht weil man im Berufsalltag für Selbstreflexion wenig Zeit hat. Schon der 1.Familienrichtertag 1988 hieß „Vom Außerstreitrichter zum Familienrichter“. Textpassagen aus dem Bericht von Dr. Franz Schmidbauer findet Ihr auf Seite 7, der Bericht ist von erschreckender Aktualität. Auch das Thema von 1992 Schuld und Scheidung, wo sich die Fachgruppe klar für eine Abschaffung des Verschuldensprinzips ausgesprochen hat, hat durch die Doktorarbeit von Norbert Marschall wieder erhöhte Aufmerksamkeit bekommen. 1996 war wieder Nabelschau unter dem Titel Obervormund oder Streitschlichter. Dieser FRT war für mich theatralisch gesprochen „lebensprägend“ - das 1.Mal als RiAA dabei! Nachher war ich mir ganz sicher, dass ich unbedingt Familienrichter werden muss - etwas was der damalige Vizepräsident Dr. Krammer nicht gerne gehört hat: man soll sich nicht auf eine Sparte konzentrieren und als Familienrichter hat man schlechte Karrierechancen. In der Zwischenzeit bin ich Vorsitzende geworden mit dem großen Anliegen die Situation der Familienrichter zu verbessern. Eine Verbesserung ist nicht spürbar; PAR 2 ist schlecht für uns ausgegangen und auch der Druck von außen hat durch die vielfältigen Erwartungshaltungen an uns noch zugenommen. Das ist das Bild von meinem Wochen - Motivationskalender und es passt gut. Denn die Hoffnung besteht, dass wir mit diesem Familienrichtertag auf unsere Anliegen aufmerksam machen können und die eine oder andere Verbesserung erreichen können. Die Ministerin kommt erstmals wirklich persönlich, durch das neue Obsorgegesetz besteht viel Medieninteresse, und auch die Gesamtvereinigung und die Gewerkschaft der Richter und Staatsanwälte ist bei der Podiumsdiskussion vertreten, sehr wichtig, weil in der Vergangenheit so manche engagierten Pläne von uns gleich gar nicht weiter diskutiert wurden, weil Standespolitik eigentlich Sache der Gesamtvereinigung ist. Ich freue mich auf viele spannende Diskussionen heute, morgen und bei den nächsten 25. FamilienrichterInnentagen….. FRT-Zeitung Doris Täubel-Weinreich |